Themenarbeit nach Jenaplan: Der menschliche Körper
Das erste Mal ins Thema eingetaucht sind die Kinder der beiden 3. Klassen bereits während des Distance-Learnings, als ein Film zu den Organen am Wochenplan stand.
Zurück in der Schule, konnten sie schon vorab das Körpermodell begutachten und sich beim Puzzle mit den unterschiedlichen Systemen unseres Körpers beschäftigen. Offizieller Startschuss fürs Körperprojekt war dann aber die „pädagogische Situation“.
Wir haben betrachtet, besprochen, erzählt, eingeordnet und benannt. Im Anschluss sollten die Kinder Fragen zu einem Teilbereich stellen, der sie ganz besonders interessiert. Anhand dieser Fragen haben sich dann Interessensgruppen zusammengefunden und ihr Thema mit den dazugehörigen Fragen im so genannten Arbeitsvertrag per Unterschrift festgehalten. …
Auf diese Weise von sich aus („intrinsisch“) motiviert sind sie in die Gruppenarbeit gestartet und haben als erstes in den zur Verfügung gestellten Büchern zu ihren Fragen recherchiert. Es wurde kopiert, markiert und exzerpiert – teils selbstständig, aber natürlich auch mit Hilfestellung. Nach der Beantwortung der eigenen Fragen war die Gestaltung eines ansprechenden Plakats die Herausforderung.
Zusatzauftrag dieser Themenarbeit war, dass bei der Präsentation zusätzlich ein Modell gezeigt, ein Versuch vorgeführt oder eine Übung mit der ganzen Klasse durchgeführt werden sollte, um das eigene Thema noch anschaulicher und spannender vorstellen zu können.
Diese Challenge hat die Kinder (und auch uns LehrerInnen) so richtig angespornt. Da wurden in Eigenregie zu Hause Lebermodelle erstellt, eine Verdauungskugelbahn in der Schule gebastelt, die Blutkörperchen in unterschiedlichen 3D-Formen gezeigt. Ein Lungenmodell zählte ebenso dazu wie ein selbst gemachtes Stethoskop, ein Knochen aus Strohhalmen oder ein extra von der Oma besorgtes Schafherz.
Die Spannung stieg und es wurde noch fleißig geübt, bevor die Kinder dann am Donnerstag vor den Ferien in der Harmoniehalle ihre Themen präsentierten. Und dabei sorgten nicht nur die Modelle und Versuche für erstaunte Gesichter, auch so manche Fakten („Die Leber wächst nach.“ , „Unsere Adern sind insgesamt so lang, dass sie mehr als zwei Mal um die Erde reichen würden.“) sorgten für offene Münder. Außerdem sollten die Kinder unter professioneller Anleitung Gehirnjogging machen und einander mit verschiedenen Stethoskopen das Herz abhorchen.
Es waren zwei sehr intensive Stunden und durch die Bank spannende Präsentationen, auf die die Kinder sehr stolz sein können!!!
Unser Ziel war es nicht, möglichst viel Wissen zum Körper abzufragen, sondern die Begeisterung für das Wunder Mensch zu wecken. Die Kinder sollten die Möglichkeit haben, in selbst gewählte Interessensgebiete tiefer einzutauchen und sich im Anschluss zu überlegen, wie sie ihr gewonnenes Wissen möglichst ansprechend weitertransportieren können. Dadurch wird auch ein beträchtlicher Teil der anderen Themengebiete hoffentlich dauerhaft im Gedächtnis bleiben.
Mirjam Schantl
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