Bei Jenaplan wird gerne auf die Bildungsgrundformen Gespräch, Arbeit, Spiel und Feier verwiesen. In diesen laufen komplexe Lernprozesse ab, die mit aktuellen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen bestätigt werden.
Somit gibt Jenaplan die Idee zur Strukturierung und Rhythmisierung des Unterrichtes und lässt dabei die Ausgestaltung vollkommen offen.
- Neugier
Am Beginn eines Lernprozesses steht immer die Neugier, die entweder vom Kind kommt oder – gewollt – vorbereitet vom Lehrer initiiert wird.
Diese Phase des Lernprozesses entspricht den Voraussetzungen einer inneren (eigengetriebenen) Motivation zum Lernen, einem „Mehr-wissen-wollen“.
- Erarbeitung
Als zentrale Phase wird die Erarbeitung des Themas gesehen, die – vollkommen offen – mit unterschiedlichsten Zugängen, Methodiken und Unterrichtsformen erfolgt.
Die Situation der Lerngruppe, der Umfang der Fragestellung aber auch die notwendige Strukturierung bei größeren Projekten spielt hier ebenfalls eine Rolle. In seiner „einfachsten“ Form kann dies in einem Lehrer-Schüler Dialog ablaufen, in einem umfangreichen Schulprojekt mehrere Wochen.
- Reflexion
Als dritte große Phase gilt schließlich die (Eigen-) Reflexion des Erlernten.
Dies passiert beispielsweise im Gespräch mit dem Lehrer, in kleiner Reflexionsrunde in den Lerngruppen, am Ende eines Modulunterrichtes, als Schlusspunkt eines klasseninternen oder klassenübergreifenden Projektes (Beispiel: „Lesekaffee“, Themenprojekte, Musical) oder im Zuge von Jahreskreisveranstaltungen (Weihnachtsfeier, Schulschlussfeier, etc.).
Diese abschließende Lernphase kann man als „Bewusstmachen des Gelernten“ sehen.
Erfolgserlebnis, Selbstbewusstsein, Erkennen der Sinnhaftigkeit, Eigen- und Selbstreflexion, aber vor allem auch die „Lust zu mehr“ gehen damit einher uns schaffen damit die Basis für den nächsten Schritt.